Translater:


Die Ursachen der Globalisierung. Wer oder was steckt dahinter?

 

Welches sind die wirklichen Ursachen der Globalisierung? Warum sind die Konzerne so scharf darauf? Und stimmt es, dass es die Globalisierung eigentlich schon seit einigen Jahrhunderten gibt?

Schon bei der Definition des Wortes Globalisierung fangen die Meinungsverschiedenheiten und Lügen an. Denn die Wortbestimmung ist keineswegs nebensächlich, sie bestimmt das Ergebnis der Ursachenforschung.

 

Wortbestimmung:
Deutet man die Globalisierung ganz allgemein als Ausdehnung der Weltwirtschaft und das Zusammenrücken von Staaten und Kulturen, kann man in der Tat den Ursprung der Globalisierung zeitlich und kausal beliebig bestimmen. Dieser Masche bedient sich gerne die Kapitallobby, weil sie ein Interesse daran hat, die Globalisierung als natürliche Entwicklung darzustellen.
Außerdem ist der Kapitallobby gelungen, die negative Erfolgsbilanz der Globalisierung zu vertuschen, indem sie den Beginn des globalen Dumpingsystems einfach um einige Jahrzehnte oder Jahrhunderte vorverlegte. Von 1980 (nach allgemeiner Expertenmeinung kann man erst ab dieser Zeit von einer Globalisierung sprechen) bis heute
sanken in westlichen Industrienationen die Reallöhne. Verlegt man den Beginn der Globalisierung jedoch auf das Jahr 1900, so lässt sich eine stattliche Erfolgsbilanz, eine Vervielfachung des Wohlstandes, vorweisen.

Wer sich jedoch um eine ernsthafte Ursachenforschung bemüht, der muss anerkennen, dass die stete Ausdehnung des Welthandels und übliche Fortschritte im technologischen Bereich nicht die Kreierung eines neuen Wortes und das Ausrufen eines neuen Zeitalters rechtfertigen. Schon immer hat der Welthandel zugenommen, schon immer haben neue Erkenntnisse und Erfindungen auch den Tourismus, den Warenverkehr und die Kommunikationstechniken entscheidend beeinflusst - mit "Globalisierung" hat das alles wenig zu tun.

 

Ursachen der Globalisierung:
1. Der Zollabbau
Zur Globalisierung kam es erst, als der Mensch bzw. die Regierungen entscheidend in den normalen Wachstumsprozess eingriffen und den Welthandel durch einen Abbau der Zölle zusätzlich anheizten.

Mit diesem Schritt brachen alle Schleusen, die zuvor die ungleichen Standortbedingungen ausgeglichen hatten. Das Kapital konnte nunmehr alle Völker und Staaten gegeneinander ausspielen. Von nun an galt die Devise: "Wer arbeitet noch billiger, wer verzichtet auf Sozial- und Umweltstandards, wer bietet die niedrigsten Unternehmenssteuern und höchsten Subventionen?". Mit dem Zollabbau wurde ein Paradigmawechsel vollzogen, wurden die Strukturen einer ausbalancierten Marktwirtschaft zerstört. Denn bei weltweiten Lohnunterschieden von bis zu 1000 % noch von einer Marktwirtschaft zu reden, wäre albern.

 

Hätten die Global Player sich nicht durchgesetzt und angemessene Importzölle weiterhin akzeptiert, könnte heute die gesamte Krankenversicherung über die Zolleinnahmen finanziert werden. Dann wären die über Abgaben aufgeblähten Lohnkosten niedriger, es gäbe weniger Schwarzarbeit, weniger Wegwerfgesellschaft (weil Reparaturen billiger würden), einen geringeren Automatisierungswahn, weniger umweltbelastenden Warentourismus. Aber dann besäßen die Konzerne natürlich auch weniger Einfluss, dann könnten sie nicht mehr die Regierungen dieser Welt erpressen, nicht die Finanz- und Wirtschaftspolitik bestimmen.

 

Ursachen der Globalisierung:
2. Der Abbau von Handelshemmnissen
Parallel zu den Zöllen wurden Schritt für Schritt auch weitere Handelsbarrieren abgebaut, wie zum Beispiel Importbeschränkungen und schwer beherrschbare bürokratische Einfuhrbestimmungen. Manche dieser Maßnahmen waren durchaus sinnvoll - der Welthandel muss nicht künstlich erschwert und behindert werden - es genügt in der Regel, die unterschiedlichen Standortbestimmungen über Zölle auszugleichen.
Allerdings handelt es sich beim Abbau von Importbeschränkungen um einen seit Jahrhunderten anhaltenden Prozess, den man deshalb nur bedingt der Globalisierung zuordnen darf.

 

Ursachen der Globalisierung:
3. Aufhebung von Devisen- und Kapitalverkehrskontrollen
Um die Globalisierung noch weiter voranzutreiben, wurden schließlich auch noch die Finanzmärkte dereguliert. Ob diese liberale Kapitalpolitik sich letztlich positiv auf die Weltwirtschaft auswirkt, scheint mir mehr als unwahrscheinlich. Denn mit der Deregulierung der Finanzmärkte verlieren die Nationalstaaten weitgehend die Kontrolle über die eigene Volkswirtschaft.
Viel Geld wird somit dem Wirtschaftskreislauf entzogen und landet in spekulativen oder dubiosen Anlagegeschäften. Durch das weltweite (unkontrollierbare) Überangebot an vagabundierendem Anlagekapital entstehen nicht nur gefährliche Spekulationsblasen, es wird auch das marktwirtschaftliche Gleichgewicht empfindlich gestört (Billigkredite verführen zu riskanten Investitionen).

Durch die Deregulierungen sind inzwischen selbst die Währungen zu einem Spielball der Devisenhändler geworden. Mit gezielten Manipulationen gelingt es manchen Spekulanten, in wenigen Tagen Millionenerträge zu erzielen. Geld, das natürlich nicht vom Himmel fällt, sondern anderen Leuten entzogen wird. Weil schützende Zölle fehlen, reagieren die Volkswirtschaften heute ganz empfindlich auf Kursveränderungen (zumal wenn eine große Export- und Importabhängigkeit besteht). Befürworter des offenen Kapitalmarktes argumentieren, dass letztlich Spekulanten dazu beitragen, den fairen Wert einer Währung auszuloten. Ich bin da eher skeptisch, weil Devisenhändler zu sehr darauf bedacht sind, eigene Risiken zu minimieren und künftige Kursentwicklungen zu erraten. Bedenklich ist, dass inzwischen 99 % des weltweiten Geldverkehrs der reinen Spekulation dient.

 

Ursachen der Globalisierung:
4. Aggressive Subventionspolitik
Um den eigenen Export immer weiter anzukurbeln, greifen viele Staaten massiv in die Trickkiste:

Sie gewähren Exportzuschüsse und Steuerbefreiungen (zum Beispiel gänzliche Erstattung der Mehrwertsteuer).

Sie subventionieren die Transporte (keine Steuern auf Flugkerosin und Schiffsdiesel). Sogar die Werften werden massiv unterstützt.

Ein 40-Tonner-Lkw schädigt die Straßen so viel wie 50.000 Pkw. Über Steuern und die Lkw-Maut werden die hohen Sanierungskosten und die Umweltbelastungen aber nur geringfügig ausgeglichen. Also auch hier wieder eine hohe, marktverzerrende Subventionierung. Besonders übel: Die Straßensanierungskosten werden oft auch noch den Anliegern aufgebrummt, die ohnehin schon unter dem hohen Verkehrsaufkommen zu leiden haben (ewige Lärmkulisse, durch die ständigen Erschütterungen verursachte Gebäudeschäden usw.).

Würden der Export nicht künstlich über Subventionen angeheizt und die Warentransporte entsprechend der Umweltschädigung besteuert, würde der Welthandel um mindestens 50 % einbrechen. Damit würde die Globalisierungsära sich dem Ende nähern.

 

Ursachen der Globalisierung:
5. Fortschritte im Transport- und Kommunikationsbereich
Seit Jahrtausenden verbessert sich dank des menschlichen Erfindungsgeistes die Technologie. Der ewige Fortschritt macht sich selbstverständlich auch im Transportwesen bemerkbar. Die kurzlebigen Holzschiffe wurden im Laufe der Jahrhunderte durch Stahlkonstruktionen und Segel durch starke Motoren ersetzt. Die Frachter wurden immer größer und eines Tages wurden sogar die Container erfunden.
Gleiches spielte sich auch im Kommunikationsbereich ab: Telegraf, Telefon, Internet, Handy, Smartphone - der ständige Fortschritt erleichtert den Welthandel, doch er allein hätte niemals zur Globalisierung geführt.

 

Ursachen der Globalisierung:
6. Aggressives Lohndumping!

Was wäre die Globalisierung ohne die extremen Lohnunterschiede von 1000 und mehr Prozent? Erst diese ungeheuren, früher unbekannten Kostenunterschiede machten das Auslagern heimischer Produktionsanlagen so überaus attraktiv. Man brauchte die Regierungen der Hochlohnländer nur noch dazu bringen, auf Zölle weitestgehend zu verzichten - und schon eröffneten sich den Konzernen märchenhafte Ausbeutungs- und Verdienstmöglichkeiten.

 

Ursachen der Globalisierung:
7. Manipuliertes Währungsdumping
Eine maßlos unterbewertete Währung wirkt kaum anders als ein hoher Einfuhrzoll, gepaart mit massiver Exportförderung. Viele Staaten bedienen sich dieses unrühmlichen Erfolgsmodells.
Selbst die scheinbar so liberalen USA und die EU drücken mit ihrer Geld- und Haushaltspolitik (Geldschwemme) den Wert ihrer Währung künstlich nach unten. Und China, das Land mit dem größten Handelsüberschuss, zieht gleich mit, bindet seinen ohnehin unterbewerteten Yuan an den schwächelnden US-Dollar und hat dadurch allein im Krisenjahr 2009 die eigene Währung gegenüber dem Euro um 17 % abgewertet.

Fazit:
Wie man es auch immer drehen und wenden möchte - der entscheidende und auslösende Faktor für den Beginn der Globalisierung war allein der Zollabbau. Hätte es ihn nicht gegeben, hätte man alle anderen Faktoren (Währungsdumping, Lohndumping, Transportsubventionen, Deregulierung der Finanzmärkte usw.) noch in den Griff bekommen. Es hätte dann zwar einen weiteren Ausbau des Welthandels gegeben, aber eben nicht das globale Dumpingsystem, die Globalisierung.

 

Der Zollfreihandel (auch innerhalb der EU) führt zu extrem langen Lieferketten und fatalen internationalen Abhängigkeiten.Aber man muss nicht jedes Teil, das irgendwo in der Welt billiger produziert werden kann, importieren! Deutschland z. B. wäre durchaus in der Lage, fast alle Komponenten eines Pkw selbst herzustellen. Weniger Export, weniger Import - und jede Nation begnügt sich mit dem Wohlstand, den sie selbst zu erarbeiten bereit ist. Ein weitestgehend unabhängiger Staat braucht keinen Zinsbetrug (10 % Inflation, 0 % Sparzins), um sich über Wasser zu halten (seine Schulden finanzieren zu können). Er braucht auch keinen steten Lohnrückgang, um seine internationale Wettbewerbsfähigkeit zu wahren.

 

 

Die Erfolgsbilanz der deutschen Politik
und der sie unterstützenden Medien!

Wie erfolgreich war die deutsche Politik in den vier Jahrzehnten von 1980 bis 2019 (also noch vor der Coronakrise) bezüglich der Erwerbseinkommen, Arbeitslosenzahlen, Verkehrsbelastung (Umweltschutz), Entbürokratisierung, Produktivität, Lebensqualität usw.?

Der Vergleich … (Parole: "Noch nie ging es uns so gut wie heute!")


Vor allem auf diesem Gebiet ist man sehr erfinderisch und trickreich, um das wahre Ausmaß des Elends zu verschleiern.
Besonders verwegen, aus den beklemmenden Zahlen auch noch Beschäftigungserfolge und einen vermeintlichen
Fachkräftemangel abzuleiten.

Dabei wären die Probleme unter normalen Umständen noch weit gravierender. Denn nur die abenteuerliche Billiggeldschwemme (dessen Ausgang ungewiss ist) sorgt für die derzeitige konjunkturelle Scheinblüte.

BRD+DDR 1980 (Gesamtbevölkerung 61,7+16,7 = 78,4 Millionen Einwohner):
ca. 900.000 offizielle Arbeitslose
Deutschland 2018 (Gesamtbevölkerung 82 Millionen Einwohner): ca. 2,3 Millionen offizielle Arbeitslose
BRD+DDR 1980: + ca. 300.000 in der verdeckten Arbeitslosigkeit
Deutschland 2018: + ca. 3 Millionen in der verdeckten Arbeitslosigkeit
BRD+DDR 1980:
prekäre Beschäftigungsverhältnisse (befristeter Arbeitsplatz, Leih- und Zeitarbeit, Zahlung unter Tarif, nicht planbare Zukunft usw.): nahezu unbekannt
Deutschland 2018: prekäre Beschäftigungsverhältnisse: ca. 15 Millionen (trotz hochriskanter Billiggeldschwemme)

Wie sich eine Volkswirtschaft tatsächlich entwickelt hat (wie klug die Politik der letzten Jahrzehnte war), dokumentiert sehr anschaulich die Entwicklung der inflationsbereinigten Nettolöhne und Renten.
Auch bei dieser Bilanz zeigt sich ein sehr düsteres Bild.

BRD 1980:
Erwerbseinkommen (reale Nettolöhne und Renten), berufsbezogen (also kein verklärender Mix aus Reich und Arm): 100 %
Alte Bundesländer 2018: Erwerbseinkommen (reale Nettolöhne und Renten), berufsbezogen: 85 %, also ca. 15 % niedriger als 1980

Das Lkw-Transportaufkommen auf deutschen Straßen hat sich in nicht einmal 40 Jahren vervierfacht! Obwohl die Kaufkraft der Erwerbstätigen und Rentner sank!
Schuld an diesem Missstand ist das Dumpingsystem - global und innerhalb der Europäischen Union. Weil es kaum noch Zölle gibt, werden Fabriken dorthin verlagert, wo die Löhne, Unternehmenssteuern und Umweltauflagen am niedrigsten sind. Das führt zu irrwitzig langen Lieferketten und einem absurden Warentourismus.

BRD+DDR 1980:
Transportaufkommen auf deutschen Straßen: 100 %. Das krasse Lohngefälle innerhalb der EU sorgte dann für Produktionsverlagerungen ins Ausland und einen absurden Waren- und Pendlertourismus.
Deutschland 2018: Transportaufkommen auf deutschen Straßen: 400 %! Obwohl sich die Kaufkraft verringert hat! Aber wenn's ums Klima geht, wird darüber nicht geredet, der Ruf der EU darf keinen Schaden nehmen.

Ja, bis auf das Vorzeichen hat sich wenig geändert. Aber das Vorzeichen ist nun einmal wichtig.
Es ist doch eigentlich unfassbar, dass die heutige Scheinkonjunktur nur noch über eine Billiggeldschwemme über Wasser gehalten werden kann. Es ist unerträglich, wie Sparer und Besitzer von Lebensversicherungen schleichend enteignet werden und der Staat aus dieser marktfeindlichen Manipulation auch noch seinen Nutzen zieht (indem er 50 Milliarden Euro pro Jahr an Zinsaufwendungen spart).
Wie ehrlich sind etablierte Parteien, wenn sie nicht einmal im Wahlkampf ihr gewagtes Vorgehen rechtfertigen.

BRD 1980:
Kapitalrendite: 2 % Realrendite bei festen Spareinlagen
Deutschland 2018: Kapitalrendite: 2 % Realverluste bei festen Spareinlagen

Auch wer von Wirtschaftspolitik wenig versteht wird einsehen, dass das jährliche Produktivitätswachstum das Maß aller Dinge ist. Warum also hat sich dieser entscheidende Faktor dermaßen verringert? Wo doch so herausragende technologische Fortschritte gelungen sind (Automatisierung, Digitalisierung)?
Kann es sein, dass unsere Eliten und "Denkfabriken" dieser Schicksalsfrage ausweichen? Weil sie zu unangenehmen Rückschlüssen führen könnte (Überbürokratisierung, Unproduktivität der europäischen und internationalen Arbeitsteilung)? Erweist sich der von der Kapitallobby gepriesene Zollfreihandel am Ende als Irrweg?

BRD 1980:
Produktivitätswachstum: jährlicher Durchschnittswert ca. 3 %
Alte Bundesländer 2018: Produktivitätswachstum: jährlicher Durchschnittswert ca. 0,6 %
BRD 1980: Wirtschaftssystem: Eine funktionierende soziale Marktwirtschaft.
Deutschland 2018: Wirtschaftssystem: Ein undurchschaubarer, unkontrollierbarer Kasinokapitalismus, der nur über eine Billiggeldschwemme aufrecht erhalten wird.

Aus all diesen Veränderungen nun abzuleiten, Deutschland profitiert "ganz besonders" vom Zollfreihandel, der Globalisierung, der EU, dem Euro, der Zuwanderung usw., wäre doch wohl mehr als vermessen!
Viele mediengesteuerte Menschen denken halt recht eingleisig: Sie haben nur die vielen Exporte im Sinn, ignorieren dabei aber unsere gigantische Importabhängigkeit, die langen Zulieferketten und dass Deutschland kaum noch etwas im Alleingang produzieren kann.
Bezüglich der Zuwanderung denken sie in erster Linie an den herbeigeredeten Fachkräftemangel, die Schließung von Lücken in der Pflege oder auf dem Bau. Sie übersehen aber dabei, dass durch die Zuwanderung an anderer Stelle weit schlimmere Lücken aufgerissen werden (es fehlt dann an Wohnungen, Straßen, Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern, an Ärzten, Dolmetschern, Lehrern, Juristen, Richtern, Polizisten, Betreuern, Verwaltungsbeamten usw.). Denn Zuwanderer sind nun einmal keine Maschinen. Sie leben nicht von Luft und Liebe, sondern müssen in allen Belangen versorgt werden. Ihre Arbeitsbilanz ist im Durchschnitt schlechter als bei den Einheimischen (Sprachprobleme, niedrigeres Bildungsniveau, geringere Beschäftigungsquote). Oder darf in einem Land der vermeintlichen Presse- und Meinungsfreiheit selbst das nicht mehr erwähnt werden?

Realitätsverweigerer …
Was ich in Diskussionen immer wieder beobachte, ist eine weitverbreitete Ungläubigkeit und Voreingenommenheit. Man bezweifelt meine oben präsentierten Daten, vor allem was den Anstieg der Arbeitslosigkeit betrifft. Für diese Skeptiker sind meine Zahlen wie ein Schock, derweil ihnen über die Medien doch nahezu täglich ein Fachkräftemangel und Beschäftigungsrekorde vorgegaukelt werden. Wenn nun ihr Weltbild der Glückseligkeit dermaßen demontiert wird, reagieren sie verärgert und abweisend. Sie verlieren sich in Erbsenzählerei und meinen, man könne die Zahlen von damals mit heute einfach nicht vergleichen (zumal es 1980 noch zwei deutsche Staaten gab).
Aber wer ausgiebig im Internet oder in Lexika recherchiert, wird meine Ergebnisse weitgehend bestätigt finden. Selbst wenn man die DDR aus dem Vergleich herausnimmt. Und ob nun am Ende die Zahl der Erwerbslosen sich in Westdeutschland seit 1980 um 300, 350 oder 400 % erhöht hat, spielt letztlich keine große Rolle (ist auch eher eine Sache der Definition und Zuordnung).
Im Übrigen geht es ja nicht nur um Deutschland - die Trends sind in allen westlichen Hochlohnländern ähnlich (auch ohne Wiedervereinigungseffekte). Und das ist das Problem!
Wie kann es sein, dass sich trotz aller technologischen Fortschritte (und einer Verdoppelung der Produktivität) sich die allgemeine Lebensqualität verschlechtert? Dieses Rätsel gilt es zu lösen! (In vielen EU-Staaten sind trotz Nullzinspolitik auch noch die Staatsschulden dramatisch angestiegen.)

 

Verklärende, konzernfreundliche Dauerpropaganda (Volksverdummung) bis zum Untergang?
Die Mächtigen beherrschen die Meinungsbildung! Ob im Internet, im Fernsehen, der Presse oder wo auch immer - in ca. 98 % der Fälle wird die Globlaisierung (der Zollverzicht) verherrlicht und der regulative, mehr Chancengleichheit schaffende Zoll als Teufelswerk verhöhnt und verunglimpft. Dieser penetranten, staatlich geförderten Gehirnwäsche verdanken wir die seit Jahrzehnten anschwellenden Probleme (sinkende Reallöhne und Renten, die größtenteils verdeckte Massenarbeitslosigkeit, zigmillionen prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Arbeitsverdichtungen, erhöhte Pandemiegefahren, Umweltzerstörungen, eine marktfeindliche Nullzinspolitik usw.). Die diesbezügliche Ignoranz und Unbedarftheit führt die Welt ins Chaos.

 

Es ist ein Trugschluss zu glauben, das globale Lohn-und Konzernsteuerdumping (als Folge des Zollabbaus) erhöhe unsere Kaufkraft. Das genaue Gegenteil ist der Fall! Die inhumane Ausbeutung der Erwerbstätigen in den Billiglohnländern sorgt zwar für niedrige Gestehungspreise, die werden aber selten weitergegeben. Im Grunde ist die internationale Arbeitsteilung aufwendig und kontraproduktiv. Und der globale Standortwettbewerb erzwingt auch hierzulande sinkende Reallöhne (schon seit 1980). Am Ende beschert der Zollfreihandel nur den Großkapitalisten, Konzernen und Spekulanten märchenhafte Gewinne und Machtansprüche.

 

 


Wie beurteilen Sie die obige Analyse?
(Sie können auch mehrere Antworten anklicken)

 

Zustimmende Beurteilung dieses Artikels:

 

Ich betrachte genau wie der Autor den weltweiten Zollabbau (die Zollphobie) als Hauptursache der Globalisierung.

 

Ja, die Liberalisierung der Finanzmärkte hat die Globalisierung noch weiter angeheizt und den Kasinokapitalismus heraufbeschworen.

 

Wäre der Zollprotektionismus nicht durch den vernebelnden und weitgehend verheimlichten Subventionsprotektionismus ersetzt worden, wäre der Niedergang der Hochlohnländer noch dramatischer verlaufen.

 

Die radikale Ideologie des Zollverzichts, die verantwortlich ist für das menschenverachtende Lohn-, Konzernsteuer- und Ökologiedumpings konnte seit 2010 nur noch über manipulierte Niedrigzinsen und eine Geldschwemme getragen werden.

 

 

Ablehnende Beurteilung dieses Artikels (ich bin ganz anderer Meinung als Manfred J. Müller):

 

Der Autor dieses Artikels liegt völlig daneben. Ursache der Globalisierung sind vorwiegend technologische Errungenschaften und deshalb lässt sich die Globalisierung auch nicht mehr umkehren.

 

Wir können froh sein, dass wir die Globalisierung haben, denn sonst würde es uns allen wesentlich schlechter gehen. Der Diskurs über die Globalisierung wird nicht beherrscht von der Globalisierungslobby.

 

Es ist nicht damit zu rechnen, dass Deutschland durch seine extreme Ex- und Importabhängigkeit in Schwierigkeiten gerät. Deutschlands verbliebene drei Bastionen (Auto-, Chemie-, Maschinenbauindustrie) sind nicht in Gefahr.

 

Eine herzliche Bitte: Sollte Ihnen dieser Artikel (https://www.anti-globalisierung.de/ursachen-globalisierung.html) gefallen haben, empfehlen Sie ihn bitte weiter. Denn nur die allgemeine Aufklärung der Bevölkerung ebnet den Weg für notwendige Reformen. Es dankt Ihnen Manfred J. Müller
Eine weitere Bitte: Sollte Ihrer Meinung nach in obiger Abhandlung etwas fehlerhaft, unaufrichtig oder unklar dargestellt worden sein, teilen Sie es mir bitte unter m.mueller@iworld.de kurz mit. Ich werde den Absatz dann prüfen und ggf. abändern.

 

 

 

Diese Website ist überparteilich und unabhängig.
Sie wird nicht von staatlichen Institutionen, Global Playern, Konzernen, Verbänden, Parteien, Gewerkschaften, der EU- oder der Kapitallobby gesponsert!

Näheres zum Thema Globalisierung:

Ausflüchte

Auswirkungen

Kapitalismus

Neo-Liberalismus

Definition

Deutschland

Digitalisierung

Erklärung

Entwicklungsländer

Fakten

Freihandel

Kapitalismus

Nachteile

Probleme

Vollbeschäftigung

Vorteile

Vorurteile

Weltwirtschaftsgipfel

Wirtschaft

Wirtschaftsboom

Zukunft

 

Zur Startseite www.anti-globalisierung.de
Impressum 
© Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher). Erstveröffentlichung Januar 2007

Manfred J. Müller analysiert seit 40 Jahren weltwirtschaftliche Abläufe. Er gilt als wegweisender Vordenker. So forderte er zum Beispiel schon vor 20 Jahren eine Art Lieferkettengesetz, das Hersteller und Händler verpflichtet, nur fair entlohnte und produzierte Waren nach Deutschland einzuführen (wurde endlich im Mai 2021 Gesetz). Außerdem empfahl er schon ewig eine Mindestgewinnsteuer für Großunternehmen auf im Inland angefallene Umsätze (Joe Bidens Vorschlag von einer globalen Mindestertragssteuer im Frühjahr 2021 zielt zwar endlich in die gleiche Richtung, ist aber viel zu lahm und wird sich international kaum umsetzen lassen).


Bei Lohnunterschieden von 1000 % gibt es im globalen, klimaschädlichen Unterbietungswettkampf nur zwei Möglichkeiten: Entweder Schutzzölle oder Subventionsprotektionismus!
Mit Schutzzöllen ließe sich unser Sozialsystem finanzieren und revolutionieren (die Lohnnebenkosten würden drastisch sinken), während Subventionen Unsummen verschlingen, Konzerne (Aktionäre) reich und Erwerbstätige arm machen. Ist es wirklich so schwer zu entscheiden, welches die bessere Lösung wäre?

2. Teil der wichtigsten Links zum Thema Globalisierung …
Das Märchen von der internationalen Arbeitsteilung
Recherche: Die Globalisierung vergiftet den Kapitalismus!
Die wahren Ursachen des Fachkräftemangels. Problemlösungen …
Deglobalisierung oder Deindustrialisierung? Deutschland wird sich entscheiden müssen!
Einleitung: Welche Auswirkungen hat die Globalisierung?
Die Spätfolgen der Globalisierung werden verschwiegen …
Die verheimlichten Probleme der Globalisierung …
Gibt es eine einfache Erklärung für die Globalisierung?
Globalisierung: Die Ignoranz der Fakten
Globalisierung pro und contra! Überwiegen die Vorteile oder die Nachteile?
Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Umwelt
Führen Zölle zur Abschottung?
Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Entwicklungsländer
Der souveräne Nationalstaat als Feindbild

Wirtschaft, Politik & Medien: Wie manipulativ ist unsere Informationsgesellschaft?
Die fiesen Tricks der Antidemokraten!

1. Teil der Links zum Thema Globalisierung …
3. Teil der Links zum Thema Globalisierung …


Globalisierung, Kapitalismus, Demokratie. Bücher gegen Vorurteile, Lebenslügen, Scheinheiligkeit & Propaganda. Von Manfred J. Müller …



Ob der Kapitalismus wohlstandsfördernd oder zersetzend ist, enscheiden die Politiker. Indem sie für faire Rahmenbedingungen sorgen oder eben nicht. Das europäische und globale Lohn- und Steuerdumping (als Folge der Zollphobie), die Nullzinspolitik, die Billiggeldschwemme, die offene Zuwanderung ins Sozialparadies usw. untergraben die Marktwirtschaft und führen somit ins Verderben.