Translater:
Behauptung, Vorurteil:
"Seit 1980 ist die Kaufkraft in Deutschland um 44 % gestiegen..."
Gegendarstellung:
Die obige Behauptung entdeckte ich im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel", Heft 5/2019. Sie erschien unter der Kolumne "Früher war alles schlechter". Einer Kolumne, der ich noch nie viel abgewinnen konnte (ich betrachte diese Aufklärungsversuche mehr als Witz, Satire oder Provokation - je nachdem).
Aber zurück
zur Spiegelgrafik, die das Wohlgefühl einer wachsenden
Kaufkraftparität vermitteln soll. Immerhin wird daraus
ersichtlich, dass in den 30 Jahren von 1950 bis 1980 die
inflationsbereinigten Bruttolöhne um 250 % (also auf das
Dreieinhalbfache), in den 37 Jahren danach (von 1981 bis 2017)
aber nur noch um bescheidene 44 % gestiegen sind.
Begründet wird der dramatisch gesunkene Zugewinn mit einem
"langsameren technologischen Wandel".
Eine solch kühne Interpretation scheint mir indes suspekt. Denn
gerade die Automatisierung, die rasante Entwicklung der Computer und
Mikroprozessoren haben seit 1980 zu einer produktionstechnischen
Revolution geführt. Auch stört mich an dem Artikel, dass
überhaupt von Bruttolöhnen die Rede ist. Wen interessieren
die? Entscheidend ist doch, was netto übrig bleibt! Zudem
beschränkt sich die Statistik auf Vollzeitarbeitnehmer.
Damit bleibt das wachsende Heer der prekär Beschäftigten
Teilzeitler, Freiberufler und Subunternehmer unberücksichtigt.
Das statistische Bundesamt ermittelte übrigens für den 24-jährigen Zeitraum von 1992 bis 2015 eine reale Nettolohnsteigerung von gerade einmal 2,5 %. Dieser Wert spiegelt die traurige Wahrheit meines Erachtens schon besser wieder. Aber selbst dieses mickrige Wachstum berücksichtigt nicht die stark gestiegene Qualifikation der Durchschnittsverdiener. Es wird inzwischen viel mehr Geld und Zeit in die Bildung und Fortbildung investiert (womit sich auch die effektive Lebensarbeitszeit verringert).
Bezieht man alle Veränderungen seit 1980 mit ein (zum Beispiel auch die gesunkenen Rentenansprüche) und stellt seriöse berufsspezifische Vergleiche an (vergleicht also nicht den Handwerker von damals mit dem Akademiker von heute), ergibt sich ein durchschnittlicher Reallohnverlust von ca. 15 %. Es war früher also nicht wirklich alles schlechter. Aber "früher" ist ja auch ein dehnbarer Begriff. Weitere Infos ...
Nchtrag 17. 3. 2019: Im Heft 12/2019 veröffentlicht DER SPIEGEL das Ergebnis einer Bertelsmann-Studie über die Einkommensentwicklung der Männer. Demnach hatten hochqualifizierte Männer in Deutschland 1976 ein monatliches verfügbares Einkommen von 3706 Euro, 2013 waren es dann 3849 Euro (beides umgerechnet in Preisen von 2015). Das entspricht also einem läppischen Zugewinn von nicht einmal 3,9 % in 37 Jahren. Wobei zu berücksichtigen ist: Von 1976 bis 1980 gab es noch kräftige Steigerungen. Erst danach setzte der Abstieg ein. 1980 war also des Einkommen höher als 2013 (bzw. heute). Gering qualifizierte Männer traf es noch ärger. Deren verfügbares Einkommen sank von 1976 bis 2013 von 1609 auf 1460 Euro.
Nachtrag 30. 8. 2022: Es entwickelt sich bereits eine Art Panik, weil weite Teile der Bevölkrung nicht mehr ihre Lebenshaltungskosten zahlen können. Nachdem man wegen der hohen Inflation von 7,9 % im August 2022 bereits zwei "Entlastungspakete" (Zuschüsse für die Energie- und Lebensmittelkosten, 9-Euro-Bahnticket usw.) geschnürt hatte, soll jetzt ein dirttes folgen. Da fragt man sich doch: Wenn die Bundesbürger bereits 1980 einen sehr hohen Lebensstandard erzielt hatten, der danach noch um angeblich 44 % gestiegen ist, wieso können sie dann einen Rückschlag von 5 % nicht verkraften? Warum muss man jetzt selbst für die Mittelschicht hektisch Notprogramme verabschieden? Wie glaubwürdig waren also die beschönigenden Statistiken der Vergangenheit, denen oft blind vertraut wurde und die Radikalideologien des Zollfreihandels, der Globalisierung, der EU, der Zuwanderung usw. legitimieren sollte? Besonders pikant: Die populistischen Wohltaten der Umverteilung werden inzwischen über den Nullzinsbeschiss der Kleinsparer finanziert, was einer verkappten Verögenssteuer gleichkommt. Trotz achtprozentiger Inflation erhalten sie keinen Guthabenzins (werden also indirekt gezwungen in Aktien zu spekulieren), während der Staat sich günstig refinanzieren kann (statt 100 oder 200 Milliarden für den jährlichen Zinsdienst vielleicht nur noch 10 Milliarden aufbringen muss).
Es ist schon seltsam: Seit 1980 sind unsere Durchschnittslöhne angeblich kräftig gestiegen und das Bruttoinlandsprodukt hat sich seit 1980 sogar verdreifacht. Und dennoch müssen 2022 mehrfach Entlastungspakete geschnürt werden (auf Pump natürlich), weil Durchschnittsverdiener nicht einmal mehr die Preise für Nahrungsmittel und Energie stemmen können. Wie reimt sich das alles zusammen? Haben sich die amtlichen Erfolgsstatistiken völlig von der Realität abgekoppelt und führen sie damit zu falschen Schlussfolgerungen? Ging es stets nur darum, den Nutzen des Zollfreihandels, der EU, des Euro, der Massenzuwanderung, des globalen Lohn- und Steuerdumpings usw. vorzutäuschen? All diese radikalen Ideologien wurden doch als absolute Glücks- und Wohlstandsbringer gehandelt. "Gerade Deutschland profitiert ganz besonders davon!" hieß es gebetsmühlenhaft. Fällt das Gespensterhaus der Lügen endlich in sich zusammen?
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Impressum
© Manfred
Julius Müller,
Flensburg, Februar 2019
Seit
der Kaiserzeit hat sich die Produktivität in Deutschland
verzehnfacht! Und trotzdem will man uns
einreden, die Zahl der Rentner sei eine zu große Belastung und
unser Land sei nicht mehr in der Lage, sich selbst zu versorgen, wir
seien auf jährlich 400.000
Zuwanderer
bzw. Billiglöhner aus dem Ausland angewiesen. Für wie dumm
hält man uns?