Translater:


 

Profitieren die Entwicklungsländer von der Globalisierung?

 In China verschwinden inzwischen die Slums. Aber ist dieser Wandel das Verdienst der Globalisierung?

 

Ermöglicht die Globalisierung Entwicklungsländern den Aufstieg zur Industrienation?

Dieses Argument kommt immer wieder und man könnte geneigt sein, der Behauptung zuzustimmen. Bei näherer Betrachtung wird aber deutlich, dass der scheinbare Erfolg trügerisch und fraglich ist. Denn niemand kann schließlich beurteilen, wie die Entwicklung in diesen Ländern ohne Globalisierung (ohne rigiden Zollabbau) verlaufen wäre. Schließlich hat sich auch vor der Globalisierung die Situation in zahlreichen Entwicklungsländern verbessert - weil die Verhältnisse sich dort geändert haben (Bekämpfung der Korruption, Bildungsoffensiven, Entwicklungshilfen, Demokratisierungsprozesse usw.).

Der Aufstieg Chinas zum Beispiel hängt zum großen Teil mit der Abkehr vom lähmenden kommunistischen System, dem Fleiß und dem Eifer der Chinesen, deren Nationalbewusstsein und mit allgemeinen produktionstechnischen Fortschritten zusammen. Welchen Anteil die Globalisierung an diesem Erfolg hat, kann schwerlich eingeschätzt werden. Ein marktwirtschaftlich orientiertes China hätte ohne Globalisierung eine andere Entwicklung genommen, wäre nicht in dem heutigen Ausmaß zur Werkbank der Welt geworden, hätte aber vielleicht stattdessen mehr für den Inlandsmarkt produziert und ein exportunabhängiges Wirtschaftswachstum hingelegt.

 

Ist die Globalisierung die große Chance für alle Entwicklungsländer?
"Chance" ist das beliebte Zauberwort für alle, die konkrete Erwartungen nicht erfüllen können. Tatsächlich geht es heute vielen Entwicklungsländern schlechter als vor der Globalisierung, weil deren schwache Wirtschaft mit der ausländischen Billigkonkurrenz nicht mithalten kann. Selbst die traditionsreichen Kleider der Afrikanerinnen zum Beispiel kommen heute zum großen Teil aus China und machen die afrikanischen Schneider vor Ort arbeitslos. Ergo: Ohne Dumpingprodukte aus dem Ausland würde es manchen Entwicklungsländern heute besser gehen. Einige Entwicklungsländer scheinen diese Zusammenhänge inzwischen zu begreifen und schützen ihre heimische Wirtschaft über Importzölle und Ausfuhrverbote bei Rohstoffen.

 

"Aber die Globalisierung beschleunigt doch den weltweiten Demokratisierungsprozess..."
Auch diese Behauptung ist kaum mehr als eine unbeweisbare Luftnummer. Einmal ganz konkret: Welche Länder sind durch die Globalisierung demokratisiert worden? Demokratisierungsprozesse gab es zu allen Zeiten und selbstverständlich auch schon vor der Globalisierung.
Die rasante Entwicklung der Nachrichten- und Informationstechniken haben sicherlich einen positiven Einfluss auf den Demokratisierungsprozess, aber will man nun allen Ernstes den technischen Fortschritt auch noch der Globalisierung einverleiben?

 

Die Kehrseite der Medaille:
Die Ausbeutung der Arbeitssklaven!
In China sind inzwischen 40 Millionen private Pkw zugelassen. Diese Zahl zeugt vom wachsenden Wohlstand einer Spitzengruppe (zu der etwa fünf Prozent der Bevölkerung gehören). Was aber ist mit den Durchschnittsbürgern, den restlichen 95 Prozent der Bevölkerung? Zum Beispiel sterben mehrere hunderttausend Menschen in China jährlich an den Folgen der schlechten Luft und des mancherorts verseuchten Wassers - weil der globale Dumpingwettbewerb notwendige Umwelt- und Arbeitsschutzmaßnahmen kaum zulässt. Zigmillionen Wanderarbeiter leben unter menschenunwürdigeren Bedingungen als früher auf dem Lande. Die Sprösslinge der Eliten hingegen werden häufig bereits im Kleinkindalter unterrichtet und gedrillt und somit ihrer normalen Kindheit beraubt.

Berücksichtigt man auch die Kehrseiten, stellt sich schon die Frage, ob China ohne Globalisierung (ohne Währungs- und Lohndumping) nicht besser gefahren wäre. Die allmähliche Abkehr vom kommunistischen System und die Zulassung einer privaten Marktwirtschaft hätten ohne Globalisierung eine kontrollierte Wohlstandsmehrung für alle Chinesen bewirkt. Was nützt ein überhitztes Wirtschaftswachstum, wenn auf Kosten der Mehrheit hauptsächlich eine Minderheit davon profitiert?

Ein intakter Binnenmarkt nach marktwirtschaftlichen Prinzipien hätte China vor der riskanten Exportabhängigkeit bewahrt, überall im Lande (und nicht nur in den Boomregionen) zu mehr Effizienz, Leistungsbereitschaft und Wohlstand geführt - hätte den Amis (und anderen) ein Leben auf Pump kaum gestattet und die Finanzströme nicht derart spekulativ und unkontrollierbar werden lassen.

Nachtrag (27. Mai 2010): Unternehmen verbietet Selbstmorde!
Nach einer Serie von Selbstmorden in Shenzhen (Südchina) verlangt ein taiwanesischer Elektronikkonzern von seinen Mitarbeitern das Versprechen, "sich und andere niemals in extremer Form zu verletzen". Innerhalb von fünf Monaten hatten sich elf Mitarbeiter vom Dach seiner Fabrik gestürzt. Als Ursache für die Suizide werden schlechte Arbeitsbedingungen und geringe Bezahlung vermutet. In dem Werk in Shenzhen werden Apples iPohne hergestellt (der Aktienkurs von Apple hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verzehnfacht).

 

Nachträge: Das Lieferkettengesetz: Warum ich einst empfahl, nur noch Produkte ins Land zu lassen, die unter fairen Bedingungen hergestellt wurden.
Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Entwicklungsländer

 

 

Hintergrund & Analyse (Folge 2)
Auch die nachstehenden Links verweisen auf Seiten, die nicht von staatlichen Institutionen, Global Playern, Konzernen, Verbänden, Parteien, Stiftungen, Gewerkschaften, Hilfsorganisationen, NGOs, der EU- oder der Kapitallobby dirigiert, gesponsert oder gehypt werden. © sämtlicher Texte: Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher).
Scheindemokratie: Die Tyrannei der radikalen Mitte!
Inflationsrate 7 %, Sparzins 0 % - wie unser Rechtsstaat seine Bürger enteignet …
Die entscheidenden Auswirkungen der Globalisierung bleiben unbeachtet!
Die Spätfolgen der Globalisierung werden verschwiegen …
Der provozierte Ukrainekrieg und die Unschuld des Medienprofis Selenskyj …
Trügerischer Wirtschaftsboom: Wann zerfällt das Kartenhaus aus Billiggeldschwemme, Nullzinspolitik und Währungsdumping?
Wieso kommt es trotz hoher Massenarbeitslosigkeit in Deutschland zu einem Fachkräftemangel?
Hat der früh einsetzende Erdüberlastungstag wirklich nichts mit der Überbevölkerung zu tun?
Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Wirtschaft
EU-Gegner: Die EU wird sich als größter Irrtum der Geschichte erweisen!
Wie kaufe ich mir eine Regierung?
Wie das Staatsfernsehen über Emotionen Politik macht …

 

 

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Impressum 
© Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher). Erstveröffentlichung 2009

Manfred J. Müller analysiert seit 40 Jahren weltwirtschaftliche Abläufe. Er gilt als wegweisender Vordenker. So forderte er zum Beispiel schon vor 20 Jahren eine Art Lieferkettengesetz, das Hersteller und Händler verpflichtet, nur fair entlohnte und produzierte Waren nach Deutschland einzuführen (wurde endlich im Mai 2021 Gesetz). Außerdem empfahl er schon ewig eine Mindestgewinnsteuer für Großunternehmen auf im Inland angefallene Umsätze (Joe Bidens Vorschlag von einer globalen Mindestertragssteuer im Frühjahr 2021 zielt zwar endlich in die gleiche Richtung, ist aber viel zu lahm und wird sich international kaum umsetzen lassen).

 

Nicht der Kapitalismus ist böse, sondern die künstlich entfachte Globalisierung ist es!
Der Kapitalismus wäre eigentlich gar nicht so übel. Wenn es da nicht die mächtige Konzern- und Globalisierungslobby gäbe. Und Politiker, die sich kaufen lassen oder auf die Propaganda der Lobbyisten hereinfallen.

Das Lieferkettengesetz: Warum ich einst empfahl, nur noch Produkte ins Land zu lassen, die unter fairen Bedingungen hergestellt wurden.
Das kapitalistische Ermächtigungsgesetz
Profitiert Deutschland von der Globalisierung?
Der zielstrebige Weg in die konzernfreundliche Wegwerfgesellschaft
"Staatlich gemanagte Aktienfonds sind die beste Altersvorsorge!" (Was ist der Hintergrund dieser Propaganda?)
Verhängnisvolle und dummdreiste politische Lebenslügen führten zum Niedergang Deutschlands …
Konzernfreundliche Politik: Warum werden Konzerne so verhätschelt?
Protektionismus - das verlogenste Kapitel der Welt!
Die Gewinner und Verlierer der Globalisierung
Deglobalisierung oder Deindustrialisierung? Deutschland wird sich entscheiden müssen!
Recherche: Die Globalisierung vergiftet den Kapitalismus!
Die Ursachen der Weltwirtschaftskrisen 1873, 1929, 2008, 2020/22
Führte der aufkeimende Protektionismus zur Eskalation der Weltwirtschaftskrise 1929? (Wer aus der Geschichte lernen will, muss sie auch richtig (neutral) deuten …)
Funktioniert der Kommunismus doch?
Ist der Kasinokapitalismus am Ende? Wohin steuert die Weltwirtschaft?
Freihandel = wirtschaftliche Anarchie = Kasinokapitalismus
Weltwirtschaftskrise: Aufbruch zur Entglobalisierung?
Der Einfluss der Globalisierung auf die Politik
Lohnentwicklung in Deutschland: Alles wurde schlechter... Seit 1980 sinken in Deutschland die inflationsbereinigten Nettolöhne und Renten.
Schluss mit der Exportabhängigkeit!

Suchmaschinen - Algorithmus oder Zensur?
Ablenkungs-Demokratie: Mit Nebensächlichkeiten von den Kernfragen ablenken!
Zwingt das Grundgesetz unsere Demokratie in eine Zwangsjacke?

Ineinandergreifende, sich gegenseitig bestätigende Vorurteile, Lebenslügen und frisierte Statistiken sind die Ursachen eines seit 1980 anhaltenden schleichenden Niedergangs.

Links über die Systemfehler der Globalisierung …
Links über die Systemfehler unserer Demokratie …


Nicht der Kapitalismus ist böse, sondern die Globalisierung ist es. Bücher von Manfred J. Müller …



Was ist dreist?
Dreist ist, wenn trotz eines seit 1980 anhaltenden schleichenden Niedergangs und Lohnrückgangs immer noch am zollfreien Welthandel, am Subventionswettlauf, am Euro, am EU-Bevormundungs- und Bürokratiemonstrum, an der Umwandlung Deutschlands zum Multikulti-Vielvölkerstaat, an der kollektiven Erbschuldideologie usw. festgehalten wird.